Tiziana Bertoncini – Violine
Thomas Lehn – Analogsynthesizer

Tiziana Bertoncini und Thomas Lehn arbeiten seit 2002 zusammen. Sie spielen sowohl im Duo, seit einigen Jahren im Trio mit der Grazer Pianistin Elisabeth Harnik, als auch in größeren Konstellationen, wie z.B. im ensemble]h[iatus, das sich gleichgewichtet beiden Formen der zeitgenössischen Musik – der komponierten wie der improvisierten – widmet.

LehnBertoncini

Dieses Interesse für einen erweiterten Begriff der neuen Musik, welcher Improvisation, Komposition, Interpretation und Performance gleicherma§en mit in das künstlerische Wirken einbindet, bildet die gemeinsame Basis ihrer Zusammenarbeit, die sie bislang durch Deutschland, England, Italien, Frankreich, die Schweiz und die Slowakei führte. Sie waren an multi-medialen Projekten beteiligt, bei der sie als MusikerInnen und PerformerInnen mit gewirkt haben. Die Performance Schöner Wohnen, die 2003 in einem Heidelberger Apartment stattfand, sowie ihre für das Festival Art-Ort in 2006 realisierte Performance-Installation, in der sie in zwei sich mit gešffneten Türen gegenüber stehenden Übersee-Containern platziert und akustisch vernetzt waren, sind nur zwei Beispiele dieser Arbeit. Ein Teil dieser Container-Performance – ergänzt um den kompletten Mitschnitt ihres Konzertes beim Pulsi Festival 2010 in der Triennale Bovisa in Mailand – wird im Frühjahr 2011 auf ihrer ersten Duo CD Horsky Park auf dem britischen Label Another Timbre veröffentlicht. In Zusammenarbeit mit ZAM – Zentrum aktuelle Musik e.V. initiierten und kuratierten sie comprovise, ein Festival für zeitgenössische improvisierte und komponierte Musik, das erstmalig im Juni 2009 mit Unterstützung u.a. durch das Netzwerk Neue Musik der Bundeskulturstiftung in Köln stattgefunden hat.

 

Tiziana Bertoncini

Nach abgeschlossenen Studiengängen in Violine am Konservatorium in Siena und in Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Carrara, arbeitete Tiziana Bertoncini als Interpretin in Orchestern und Kammermusikensembles und für Tanz- und Theaterstübvgcken.

Seit vielen Jahren gilt ihr Interesse der zeitgenössischen Musik. Ihre Arbeit entwickelt sich aus der Interpretation, aus Erforschung der Violine und deren Klangmöglichkeiten, bis hin zu Komposition, Performance und Zusammenarbeit mit Künstlern anderer Medien. Generell gilt ihr Interesse der Synthese und der Kreuzung von Improvisation und Komposition, visueller Elemente und Musik.

Thomas Lehn

Zwischen 1979 und 1987 absolvierte Thomas Lehn Studiengänge als Tonmeister und Pianist an den Musikhochschulen in Detmold und Köln. Er konzertierte als Pianist in zahlreichen Kammermusikensembles und war dabei regelmäßig an Erstaufführungen beteiligt. Darüberhinaus wirkte er bei einer Vielzahl von Projekten diversester musikalischer, musiktheatralischer bis multimedialer zeitgenössischer Formen mit.

Auf dem Hintergrund langjähriger Erfahrung als interpretierender und improvisierender Pianist entwickelte er individuelle Ausdrucksformen auf dem Gebiet live-elektronischer Musik. Hier konzentriert er sich seit 1989 auf die Anwendung analoger Synthesizersysteme, die einen direkten Zugriff auf die einzelnen Elemente der elektronischen Klangsynthese und damit ein unmittelbares Agieren und Reagieren im Struktur- und Gestaltprozess live aufgeführter Musik gestatten.