Frequenzgänge bei blurred edges – Amplituden I
Centro Sociale, Sternstr, 2
Improvisationen: körnig und abstrakt
Agnes Hvizdalek: Stimme
Michael Thieke: Klarinette
Birgit Ulher: Trompete, Radio, Objects
Michael Maierhof : Cello
Gunnar Lettow: prep. e-bass., electronics
Die Wienerin Agnes Hvizdalek zelebriert die abstrakte Stimme und erkundet dabei neue Horizonte. Michael Thieke erkundet die Details der Töne und Geräusche seiner Klarinette. Die Hamburgerin Birgit Ulher arbeitet hauptsächlich an einer Erweiterung der klanglichen Möglichkeiten der Trompete durch Verwendung von aufgesplitteten Klängen, Multiphonics und körnigen Sounds und hat ihre eigenen Spieltechniken und Präparationen entwickelt. Gunnar Lettow präpariert den E-Bass mit Objekten und Alltagsgegenständen wie Essstäbchen, Bürsten und Haarnadeln und ist seit 7 Jahren der Organisator der Frequenzgänge, einer Reihe für improvisierte Musik, die wichtige Positionen der internationalen Musikszene präsentiert.

Agnes Hvizdalek
Agnes Hvizdalek (1987) ist Improvisationsmusikerin und hat sich mit ihrer Stimme als Instrument international einen Namen gemacht. Sehr früh hat sie ihr Leben der neuen Musik – im weitesten Sinne – gewidmet. In ihrer abstrakten Vokalmusik zelebriert sie ihre Faszination für unbekannte, unterschätzte, spezielle und eigentlich unmögliche Stimmklänge. Sie ist an zahlreichen interdisziplinären Projekten beteiligt, wobei ihr die Zusammenarbeit mit Freigeistern unterschiedlicher musikalisch-stilistischer und künstlerischer Herkunft besonders am Herzen liegt. Ihre Heimat ist die experimentelle Musikszene Wiens, 2008 hat sie ihren Lebensmittelpunkt nach Oslo verlegt. 2017 ist ihr Solo-Album „Index“ auf dem Norwegischen Label Nakama Records erschienen.
The Berlin-based clarinetist/composer/performer Michael Thieke is equally at home across a broad range of musical environments, such as experimental song forms, collectively composing projects, improvising collectives, and music on the fringes of jazz. He is exploring the minutiae of sound, timbre and noise, with a particular interest in microtonality and related sound phenomena, and with a preference for long-term collaborations and collective work. Concert tours took him all around Europe and to China, Canada, Lebanon, Japan, Taiwan, Malaysia and the USA, and his work has been documented on such labels as staubgold, ftarri, leo records, erstwhile, monotype and another timbre. Some of his current Projects are: The International Nothing, The Magic I.D., The Pitch, Splitter Orchester, Nashaz, Porta Chiusa, Motif and Der Lange Schatten, as well as duos with Biliana Voutchkova and Olivier Toulemonde.
Birgit Ulher, studierte Malerei und Freie Kunst, die noch immer einen grossen Einfluss auf ihre Musik hat. Seit 1982 lebt sie als freischaffende Musikerin in Hamburg. Seitdem hat sie eine individuelle, am Klang orientierte musikalische Sprache jenseits des offenen Trompetentons entwickelt. Sie arbeitet mit Radio,
Lautsprechern und anderen Objekten und hat damit ihre eigenen Spieltechniken und Präparationen
entwickelt. Abgesehen von dieser Materialforschung gilt ihr besonderes Interesse dem Verhältnis von
Stille und Klang.
Ihre Arbeit umfasst akustische und elektroakustische Projekte, Solo-Performances, Konzerte mit
langjährigen Besetzungen und Ad-hoc- Formationen sowie Projekte mit bildenden Künstlern und
Komponisten. Seit 2006 arbeitet sie mit Lautsprechern, gespeist mit Radioklängen, die sie als Trompetendämpfer verwendet. Die Trompete wird hier gleichzeitig zu Sender und Empfänger.
Ihre Soloarbeit umfasst sowohl Stücke mit Zuspielung – Traces und splitting 21, eine Zusammenarbeit mit Michael Maierhof – als auch Stücke für Klanginstallationen – z.B. Reveille für die Klang- und Lichtinstallation ‚Wake Up‘ von Allora & Calzadilla.
Michael Maierhof, freischaffender Komponist und Improvisator, lebt in Hamburg. Er studierte Musik und Mathematik in Kassel sowie Philosophie und Kunstgeschichte in Hamburg. 1989 erste Kompositionen. Arbeitet an einer nicht über Tonhöhen organisierten Musik. Lectures über seine Musik am Trinity-College/Dublin, an der Musikhochschule Stuttgart, am Mozarteum in Salzburg, am California Arts Institute in Los Angeles, am Centre for Contemporary Music in Dublin und dem Central Conservatory of Music in Beijng/China und der Musikhochschule Freiburg. Internationale Aufführungen. Verschiedene Preise und Stipendien, zuletzt in 2008 den Kompositionspreis der Landeshauptstadt Stuttgart, 2009 den Kompositionspreis des Wettbewerbs „ad libitum“. 2011 Stipendiat der Villa Aurora in Los Angeles.
Gunnar Lettow erweitert den Klang des E-Basses durch unterschiedliche Präparationen wie z.B. Spieße, Klammern und Pinsel sowie den Einsatz von Effektgeräten. Aktuelle Projekte die Duos mit Gary Rouzer (Alexandria, USA) und Korhan Erel (Laptop, Istanbul), sowie mit Robert Klammer (electronics, Hamburg). Er spielt regelmässig in ad-hoc-Besetzungen (u.a. mit Ernesto Rodrigues, Hermann Müntzing, Carl-Ludwig Hübsch, Nicolas Wiese, Ofer Bymel). Seit 2010 organisiert die Konzertreihe Frequenzgänge für improvisierte und experimentelle Musik in Hamburg.
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