Tumult

Andreas Brüning – E-Bass und Treatments
Jürgen Morgenstern – Kontrabass, Stimme, Ukulele
Pit Noack – präparierte Kassetten, Kassettenrekordern und Lautsprecherfeld
Sebastian WENDT – Bass- und Kontrabassklarinette, Live-Elektronik

TUMULT Theorie
Das Ensemble TUMULT entwickelt ortsspezifische akustische Interventionen, bei denen es die
klanglichen und performativen Möglichkeiten sowie die Eigenheiten des jeweiligen Aufführungsortes
erforscht. Dabei werden Räume nicht nur als bloße Bühnen oder Behälter musikalischer Darbietungen
genutzt, sondern aktiv in das Geschehen einbezogen – durch Verteilung und Bewegung von Akteuren
und Klangquellen, durch die Auslotung und musikalische Nutzbarmachung von Raumklang-
Charakteristiken sowie den Einsatz installativer Elemente.
TUMULT vertritt bei seinen Aufführungen offensiv die Unmöglichkeit der vollständigen
Wahrnehmung eines Konzertes oder einer Performance. Beispielsweise können parallel ablaufende
Aktionen, die an weit voneinander entfernten Orten oder sogar in verschiedenen (benachbarten)
Räumen stattfinden, nur segmentär rezipiert werden. Das ganze Ereignis besteht aus mehreren Teilen,
die sich niemals vollständig zusammenfügen. Niemand sieht oder hört also die komplette Darbietung,
selbst die Akteure nicht.
TUMULT Praxis
Die einzigartige musikalische Ästhetik und Klang-Charakteristik des Ensembles ergibt sich aus
seiner eigenwilligen Besetzung (s.o.) und den breit gefächerten musikalischen Wurzeln der Beteiligten
in so unterschiedlichen Genres wie freier Improvisation, Echtzeit- und Geräuschmusik,
Klanginstallation, Soundscapes, Elektroakustik, Rock, Dub, Techno, Jazz und abstrakter elektronischer
Musik. Zudem arbeitet TUMULT mit einem weiten Dynamik-Umfang von „kaum hörbar“ bis „sehr
druckvoll“, vielschichtig komplexen Klangtexturen sowie der Einbeziehung von Sprachaufnahmen. Die
Kern-Instrumentierung kann projektbezogen um weitere Musiker und Akteure erweitert werden.
Oftmals finden neben dem stationären Kassettenrekorder-Feld auch tragbare Rekorder
Verwendung: als mobile Klangquellen mit vorproduzierten Klangverläufen oder auch zur ad-hoc-
Aufnahme und -Wiedergabe von Sounds (analoges Sampling) innerhalb einer Performance. Die auf
den Kassetten verwendeten Klänge werden vom Ensemble gezielt für das jeweilige Konzert / die
Performance / das Hörstück vorproduziert.

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